Willkommen in der Grundschule für Pferde. Grundschule? Ja - du hast richtig gelesen. Die Grundschule für Pferde ist so ein wichtiger Baustein in der Ausbildung dieser wunderbaren Geschöpfe und bekommt trotzdem oft leider nicht genug Beachtung.

 

Ich liebe die Arbeit mit Jungpferden! Ich finde es auch sehr spannend mit Pferden zu arbeiten, die schon lange geritten wurden, aber immer wieder Probleme haben oder in der Zucht waren. Oft fehlt dann die Basisarbeit und ich finde es sehr wichtig, den Grundstein zu legen, den diese Pferde vielleicht nie hatten.

Ich lese oft: Praktikanten gesucht für die Jungpferdearbeit. Da stehen mir die Haare zu Berge. Praktikanten?!? Nein, bitte nicht! Natürlich habe ich nichts gegen Praktikanten auf Pferdehöfen, aber nicht in der Jungpferdeausbildung. Dafür braucht man Erfahrung mit den unterschiedlichsten Charakteren, Rassen oder Gängen ... Man benötigt sehr gutes Fingerspitzengefühl, perfektes Timing für das Beenden einer gelungenen Übung, sehr viele Ideen und ein gutes Konzept, welches ich auch immer wieder anpassen kann. Jedes Pferd ist anders – so wie wir Menschen auch. Ich muss schnell und sicher auf eine Situation reagieren können. Das ist ohnehin schwer, weil Pferde grundsätzlich eine viel schnellere Reaktionszeit haben als wir Menschen. Bei Jungpferden ist das alles aber umso wichtiger, weil sie in der Ausbildung ihre ersten Erfahrungen mit den Menschen machen.

 

Meine Jungpferde-Grundschule beginnt mit viel Bodenarbeit/Horsemanship. So wie ich das Pferd achte und seine Bedürfnisse akzeptiere, möchte ich auch vom Pferd respektiert werden. Je nach Körperbau, Geist, Temperament und Talent dauert die vorbereitende Zeit auf das Reiten kürzer oder länger. Das kann ich vorher nicht pauschal sagen. Es kommt zum Beispiel auch darauf an, ob die Pferde schon Vorkenntnisse haben, und wenn ja - welche? Viele ungewollt anerzogene Verhaltensweisen sind für Reiter und Pferd eher schlecht. Wichtig ist auch, in welchem sozialem Gefüge das Pferd aufwachsen durfte.

 

Meine Basisarbeit in der Grundschule ist rein gebisslos (auch reiten!). Ich fange damit an dem Pferd erst einmal möglichst viel über Gewichtsverlagerung, Hinterhandarbeit und Signalreitweise beizubringen. Ich möchte die Grundgangarten fördern, dem Pferd Takt, Schwung und Spaß vermitteln und dabei langsam Kondition aufbauen.

 

Ich fange selbstverständlich langsam an und steigere dann nach und nach das Training und die Anforderungen. Viel Zeit verbringe ich dabei im Gelände.Die Pferde lernen (ganz nebenbei) die Geländegegebenheiten kennen und es ist für sie kein Problem mehr, alleine (mit Mensch) im Gelände unterwegs zu sein. So werden aus den Pferden keine Kleber oder Pferde, die nur dem Begleitpferd hinterherlaufen. Sondern Pferde, die sich auf ihren Reiter einlassen.

 

Die Grundschule ist für alle Pferde und Besitzer ein echter Gewinn. Es macht mir besondere Freude, wenn der Besitzer möglichst oft dabei sein kann, wenn sein Jungpferd zum Reitpferd wird. Das ist immer wieder ein Erlebnis, immer wieder etwas Besonderes. Die Pferdegrundschule ist für alle Arten von Pferden geeignet, für kleine und große, schnelle und langsame, dicke und dünne, junge und alte - denn wenn die Basis nicht da ist - worauf will man dann aufbauen...??

 

Ich freue mich auf euch und eure Pferde

 

Eure Sabine